Der ODH zu Besuch auf dem Solar Decathlon Europe 21/22 in Wuppertal

Am 21. Juni haben wir im Rahmen des ODH-Sommerevents den internationalen Studierendenwettbewerb Solar Decathlon Europe 21/22 (SDE 21/22) besichtigt. Der Fokus des Wettbewerbs lag auf nachhaltigem Bauen und Leben in der Stadt mit dem Ziel, die größten Potenziale der urbanen Energiewende aufzudecken.

Hierfür setzten 18 Hochschulteams aus elf Ländern ihre Visionen von nachhaltiger, energieeffizienter und sozialverträglicher Architektur in die Praxis um. Die Teams konnten aus drei Bauaufgaben wählen, die reale urbane Herausforderungen im Gebäudebestand in Wuppertal abbilden. Zur Auswahl standen die Sanierung & Erweiterung eines Bestandobjekts, die Baulückenschließung oder Sanierung & Aufstockung im Bestand.

Dabei entwarfen die teilnehmenden Teams ihre Häuser nicht nur, sondern sie bauten einen vollfunktionsfähigen Prototyp ihres Modells auf dem Solar Decathlon Gelände. Im Wettbewerb wurden die Modelle zahlreichen Tests unterzogen und in Kategorien wie Architektur, Gebäudetechnik, Komfort, Nachhaltigkeit, Mobilität aber auch Innovation und Bezahlbarkeit bewertet.

Der Rundgang über das Gelände war sehr eindrucksvoll und inspirierend für unsere Mitglieder: Zu den Highlights gehörten die modulare Bauweise einiger Häuser, die intelligente und visuell ansprechende Nutzung von PV-Modulen, spannende Dämmmaterialien wie Stroh, Lehm und Pilze sowie die ausgeklügelten Energieversorgungskonzepte.

Das Team RoofKit des KIT aus Karlsruhe überzeugte mit einer intelligenten und modularen Holzbauweise in Verbindung mit einer Energie- und Wärmeversorgung komplett aus Erneuerbaren Energien – nicht nur unsere Mitglieder sondern auch die Jury und hat den Wettbewerb für sich entscheiden können. 

Das ODH-Mitglied In-Lust der Hochschule Düsseldorf war auch sehr erfolgreich und belegte insgesamt Platz 4 – in den Kategorien Bezahlbarkeit, Architektur, Gebäudetechnik und Mobilität sogar Platz 2, herzlichen Glückwunsch! Das Gebäude wurde mit einem intelligenten Energiekonzept umgesetzt, welches die Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe, einem Kälte- und einem Wärmespeicher sowie den größeren Haushaltsgeräten im Gebäude koppelt. Die Gebäudehülle besteht aus horizontalen Glaslamellen, die zum einen für die intelligente Lüftung aber auch zur Erzeugung von Strom genutzt werden, da diese mit PV-Zellen ausgestattet sind. 

Falls ihr es zum SDE 21/22 nicht geschafft habt, gibt es dennoch die Möglichkeit acht dieser Gebäude zu besichtigen: Im Rahmen des Living Lab NRW werden ab Spätsommer 2022 acht Demonstratoren in öffentlich begehbare Forschungs- und Ausstellungsobjekte umgewandelt. Dabei werden langfristige Studien durchgeführt, Lesungen und Seminare gehalten und der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung von klimaneutralem Wohnen und Leben in der Stadt nähergebracht.

Es war für uns ein sehr inspirierender Einblick und wir können eine Besichtigung des Living Lab NRW sehr empfehlen.