Förder-Stopp für Quartierskonzepte ist falscher Schritt
ODH setzt sich für Fortsetzung des KfW-Förderprogramms 432 ein
Berlin, 28. Februar 2024 – „Wir fordern, das KfW-Förderprogramm 432 Energetische Stadtsanierung fortzusetzen. Das überhastete Streichen der Förderung ist der falsche Schritt. Das Programm für das Erstellen integrierter Quartierskonzepte für energetische Sanierungsmaßnahmen in Kommunen war in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Daher ist es unverständlich, warum diese Förderung von der Bundesregierung gestoppt wurde. Wir brauchen dieses Programm für die Kommunen, damit Deutschland bis 2045 klimaneutral werden kann. Zudem bieten integrierte Quartierskonzepte durch die umfangreiche Bürgerbeteiligung die Möglichkeit, eine bessere Akzeptanz für die notwendige Transformation des Energiesystems zu erreichen“, erklärt Frank Brachvogel, Geschäftsführer des ODH Open District Hub e.V., in dem 50 Unternehmen und Organisationen aus sechs Branchen vertreten sind.
Die KfW hat mit dem Programm 432 bislang die Kosten für die Erstellung eines integrierten Quartierskonzepts und die Kosten für ein Sanierungsmanagement mit 75 Prozent bezuschusst. Kommunen und deren unselbständige Eigenbetriebe haben davon in den letzten Jahren regen Gebrauch gemacht. Nach KfW-Angaben lag die Förderung bei rund 29 Millionen Euro im Jahr 2023, 31,6 Mio. Euro in 2022, 22,9 Mio. Euro in 2021 und 13,7 Mio. Euro in 2020. Seit der Einführung des Programms wurden deutschlandweit von der KfW 2.508 Projekte gefördert.
„Das Programm hat sich zu einem Erfolgsrezept entwickelt, um Kommunen bei der Planung von Quartierskonzepten im Gebäudebestand zu unterstützen. So hat es die Politik selbst noch im vergangenen Jahr als Erfolgsgeschichte angepriesen. Mit den integrierten Quartierskonzepten werden zudem auch wichtige Grundlagen geschaffen, die die Kommunen bei der anstehenden Wärmeplanung unterstützen. Daher ist der Förder-Stopp überhaupt nicht nachvollziehbar und sollte rückgängig gemacht werden“, fordert ODH-Geschäftsführer Brachvogel.
Der ODH ist DAS Netzwerk für Quartierslösungen. Der gemeinnützige Verein ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss von rund 50 Unternehmen und Organisationen. Die Mitglieder kommen aus der Energie- und Immobilienwirtschaft, den Bereichen Forschung, Mobilität, Technologieausrüstung, Softwareentwicklung, Gebäudeautomatisierung, Projektierung sowie Beratung. Die Initiative fördert den Austausch zwischen Wirtschaft, Forschung, Politik, Kommunen und Öffentlichkeit zur Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Mobilität.
Weitere Informationen:
Marie Kluge
Projektmanagerin Kommunikation & Events