
ODH-Pressestatement zur Verabschiedung des Sondervermögens im Bundestag
Berlin, 19. März 2025 – Nach der Verabschiedung des Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro im Deutschen Bundestag erklärt Frank Brachvogel, Geschäftsführer des ODH – Open District Hub e.V.:
„Das Sondervermögen sollte von der neuen Bundesregierung für einen Kurswechsel bei der Wohnungsbauförderung, der Quartiersentwicklung und energetischen Stadtsanierung genutzt werden. Deutschland hinkt beim notwendigen Bau und der Sanierung von Wohnungen stark hinterher. Der Dekarbonisierung von Gebäuden kommt aber eine zentrale Rolle dabei zu, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Daher sind dringend neue Maßnahmen zur effizienten Senkung von CO2-Emissionen notwendig, die für Eigentümer und Mieter technologisch sinnvoll und auch bezahlbar sind. Die teure Förderung nach Energieeffizienz-Standards gehört auf den Prüfstand.
Darüber hinaus muss die sinnvolle Förderung von Quartierskonzepten wieder angeschoben werden. Quartiere mit Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Mobilität tragen erheblich dazu bei, den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu mindern und das öffentliche Netz zu entlasten. Das Streichen des KfW-Förderprogramms 432 Energetische Stadtsanierung war falsch. Die KfW hatte mit dem Programm die Kosten für die Erstellung eines integrierten Quartierskonzepts und für ein Sanierungsmanagement mit 75 Prozent bezuschusst. Kommunen und deren unselbständige Eigenbetriebe hatten davon in den letzten Jahren regen Gebrauch gemacht. Nach KfW-Angaben lag die Förderung bei rund 29 Millionen Euro im Jahr 2023, 31,6 Mio. Euro in 2022, 22,9 Mio. Euro in 2021 und 13,7 Mio. Euro in 2020. Mit dieser vergleichsweise geringen Summe wurden seit Einführung des Programms deutschlandweit 2.508 Projekte gefördert. Das Förderprogramm 432 war ein Erfolgsrezept, um Kommunen bei der Planung von Quartierskonzepten im Gebäudebestand zu unterstützen. Daher sollte es eine Neuauflage geben.“
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Marie Lortz
Projektmanagerin Kommunikation & Events