Forum Neue Energiewelt: Die Energiewende als Schlüssel zur energiepolitischen Unabhängigkeit

„Früher kümmerte sich das Umweltamt um Energiefragen, heute das Verteidigungsministerium“ – mit dieser Anspielung auf die aktuelle Energiekrise begrüßte uns der Podcaster und Mitbegründer von Alexa Capital Gerard Reid zu Beginn des Forums Neue Energiewelt.

Tatsächlich stand die Konferenz, die in diesem Jahr am 14. und 15. September stattfand, ganz unter dem Motto „Freiheitsenergien sichern Versorgung, Werte und den Weg zur Klimaneutralität“. Entsprechend wurden an den beiden Tagen Möglichkeiten und Herausforderungen der Lösungsansätze einer Energiewende vor dem Hintergrund der Versorgungssicherheit von verschiedenen Akteuren der Branche diskutiert. 

Das Themenspektrum war breit gefächert. Neben den zahlreichen Beiträgen hat auch der Open District Hub e.V. als Kooperationspartner drei Fachblöcke maßgeblich inhaltlich mitgestaltet. So drehte sich ein Block, welcher von Dr. Karsten Schmidt moderiert wurde, um das Thema der klimaneutralen Quartiersversorgung und die Rolle des Mieterstroms als Geschäftsmodell. In diesem Zusammenhang berichteten die beiden Juristen Andreas Kleefisch und Margarete Oppen anhand von Praxisbeispielen über die Problematik des Mieterstroms. Ihrer Meinung nach befindet sich die nachhaltige Transformation des Gebäudesektors in einem rechtlichen Dilemma. Das liegt laut Kleefisch vor allem daran, dass die Umstellung auf Mieterstrom in bestehenden Wohngemeinschaften per Gesetz nur einstimmig von den Mieterparteien beschlossen werden kann. Da es häufig Meinungsverschiedenheiten gebe, sei dies in der Praxis oft der Grund für das Scheitern einer Umstellung auf Mieterstrom. 

Im Anschluss daran gaben uns drei Unternehmen Einblicke, wie die Umsetzung von Mieterstrom in der Praxis funktionieren könnte. So zeigte uns beispielsweise der Geschäftsführer von Einhundert Energie, Ernesto Garnier, wie die Dekarbonisierung im Mehrparteienbereich mit Hilfe ihrer intelligenten Mieterstromlösung funktionieren kann. Anschließend präsentierte uns Stefan Schneider von StromLux der NetzeBW ihr benutzerfreundliches Mieterstrom-Angebot. 

Die Frontbühne stand ganz im Licht von Vehicle-to-Grid. Zwei Veranstaltungsreihen beleuchteten, ob es sich bei dieser Strategie um eine “eh-da”-Revolution handele. Zunächst wurde in einer Podiumsdiskussion mit Alexander Weihe (Vonovia), Loic Geipel (GDA), Arne Groß (FhG) und Markus Wunsch (NetzeBW) die regulatorischen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die Bedeutung von Vehicle-to-Grid für die Energiewende und viele weite brisante Fragen rund um das Thema besprochen. Darüber hinaus teilten Dr. Stefanie Wolff (NOW GmbH), Timo Kern (FfE München) und Robert Händel (Opes Solutions) in anschaulichen Vorträgen ihre Standpunkte und Erkenntnisse zur Netzintegration der Elektromobilität. Der Block wurde durch einen Vortrag von Frank Christian Hinrichs von Inno2Grid unter dem Motto “Don’t wait – innovate” abgeschlossen. Dort zeigte er auf, wie die Quartiersplattform die Chance für neue Geschäftsmodelle und Lösungen eröffnet und welche Rolle die Kopplung des Mobilitätssektors dabei spielt. 

Wir freuen uns schon jetzt auf die Entwicklungen der Branche, die nächstes Jahr auf dem Forum Neue Energiewelt präsentiert werden. Wir bedanken uns in diesem Zuge bei Connexio für die erfolgreiche Kooperation. Unser Dank gilt auch unseren Referent*innen und Impulsgeber*inne, die mit ihren Beiträgen die Fachblöcke so spannend gestaltet haben.